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Grelle Sonnenstrahlen drangen durch Ellas Augenlieder und zwangen sie aufzuschauen. Zu ihrer Überraschung erkannte sie, dass sie mitten in einem wild verwachsenen Strauch lag. Sie setzte sich langsam auf und rieb sich die Schläfen. Ihr Kopf schmerzte unheimlich, sodass sie kaum hinauf in den strahlend blauen Himmel blicken konnte. In diesem Moment durchfuhr sie ein beunruhigender Gedanke. Sonnenlicht? Wieso war es überhaupt hell? Sie war doch in der Nacht vom Dach ihres Gartenschuppens gefallen. Hatte sie die ganze Nacht bewusstlos im Garten gelegen? Irgendetwas schien hier ganz und garnicht zu stimmen. Ella rappelte sich auf und blickte sich um. Während sie sich die Erde von den Knien wischte, blieb ihr der Mund offen stehen. Sie stand in einem Garten. Es war aber nicht ihr Garten. Gewaltig große Apfelbäume ragten über ihr in den Himmel, saftig grünes Gras zog sich über Kilometer hinweg und in der Ferne erspähte sie ein kleines Dorf. Eine gewaltige Welle der Panik durchflutete Ella und ließ alles in ihr taub werden. Verzweifelt sank sie zu Boden und blieb wie erstarrt sitzen. Was sollte sie jetzt nur tun? Nach einer kurzen Pause begann sie unkontrolliert zu schluchzen, hatte sich jedoch schnell wieder im Griff. „Sei nicht so ein Weichei, das Rumgeheule hilft jetzt auch nicht!“, dachte sie bei sich und wischte sich über die roten, aufgequollenen Augen. Sie nahm all ihren Mut zusammen und stand langsam wieder auf, da bemerkte sie, dass ihr vertrautes Fernrohr am Boden lag. Geschwind steckte sie es ein und war für einen Moment ein wenig erleichtert, nicht ganz alleine zu sein. Sie drehte sich in Richtung des Dorfes und machte sich auf wackeligen Beinen auf den Weg. Nach circa 20 Minuten Fußmarsch erreichte die das erste kleine Haus und staunte nicht schlecht, als sie die Menschen davor erblickte. Alle sahen sie aus, als würden sie bei einem altertümlichen Kostümwettbewerb mitmachen und Ella kam sich unter ihren neugierigen Blicken wie eine Außerirdische vor. Beschämt wandte sie sich dem Boden zu und ging schnell weiter. Nach einem Irrgarten aus engen Gassen erreichte sie einen Marktplatz, der über und über mit Marktständen und drängenden Menschen gefüllt war. Und wieder war keiner unter ihnen, der ansatzweise normal aussah. Spielten Ellas Augen ihr einen bösen Streich? Als sie gerade wieder in Tränen der Verwirrung und Angst ausbrechen wollte, riss sie etwas mit einer unerwarteten Wucht zurück. „Wer bist du und was tust du hier?!“, zischte eine tiefe Stimme etwas zu laut hinter ihr. Ella wirbelte herum und erblickte einen Mann mittleren Alters. Er hatte sein schulterlanges Haar zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden und trug ebenfalls eigenartig altmodische Kleidung. Die gepolsterten Schultern seines schmutzig-weißen Hemdes und sein spitzer Kinnbart erinnerten Ella an eine Figur aus einem Shakespeare Theaterstück. Ella blickte zu den wütend zusammengezogenen Augenbrauen auf. „Wie bitte?“, entgegnete sie kleinlaut. Einige Menschen hatten sich neugierig zu ihnen umgedreht und der Mann tuschelte diesmal leiser, aber unverkennbar genervt, zu Ella: „Bist du denn des Wahnsinns? Kannst du dir denn nichts Passendes anziehen? Zeitreisende wie du machen immer nur Probleme. Unglaublich!“ Jetzt verstand Ella garnichts mehr, waren denn alle in diesem Dorf vollkommen verrückt? Sie stotterte: „Zeitreisen, bitte was?“ Allmählich schien sich der Mann wieder zu beruhigen und murmelte: „Ich bin übrigens Alfonsostinos, der fünfte meines Namens, aber du kannst mich auch einfach Alfons nennen, oder wie auch immer.“ Mit einer flinken Bewegung warf ihr der Mann mit dem viel zu langen Namen einen langen Ledermantel über und schob sie in Richtung eines kleinen, düster wirkenden Antiquitätenladens.